1955: Echternach im Umbruch

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 HistoireUrbanisme
Oelgemälde Wagner Ernest 1957

Revue 31.Dezember 1955

Manche Leser könnten ja bei Ansicht der Bilder dieser Seiten glauben, wir würden Kriegserinnerungen wachrufen oder aber eine schwere Katastrophe habe Echternach heimgesucht. Zerstörte Häuser, aufgewühlte Straßen . . . Doch beruhigen Sie sich, nichts von alledem trifft zu. Echternach modernisiert sich. Unseren Lesern mag es bekannt sein, daß Luxemburg an das große, internationale Netz der Europastraßen angeschlossen wird, was von vitaler Bedeutung für unser Land ist. Allenthalben im Lande werden Straßen verbreitert, müssen unübersichtliche Kurven verschwinden, werden den Verkehr hindernde Häuser abgerissen, werden Brücken gebaut. Zwei dieser E.- Straßen, die zusammenn etwa 88 km ausmachen, werden unser Land kreuzen. E 9 führt von Amsterdam über Lüttich, Arlon Steinfort, Frisingen nach. Metz und E 42 von Saarbrükken über Remich, Luxemburg Echternach, Bitburg nach Köln. E 42 wurde zuerst in Angriff genommen und im Sommer 1953 war ein erster Abschnitt zwischen Remich, Sandweiler und Luxemburg zum Teil fertiggestellt. An anderen Abschnitten wurde simultan gearbeitet. Da diese Europastraße durch das Sauerstädtchen Echternach führt und da in der engen Durchfahrtsstraße sich kaum zwei schwerere Wagen überholen oder kreuzen konnten, war hier eine Lösung, dringend von Nöten. Seit langem sprach man auch schon von der Urbanisierung der sg. Viertel „Kack" und „Sack". Führte die Sauer nur etwas Hochwasser, so waren es gerade diese Stadtviertel, die heimgesucht wurden und unter Wasser standen. Durch den neuen Plan werden etwa 40 Häuser verschwinden müssen. Teilweise sind sie sogar schon verschwunden. Die neue Straße wird eine Breite von 10,50 Metern haben (vorgeschriebene Mindestbreite) und wird neue Wohngelegenheiten gegerissen werden können, wenn auf jeder Seite von 3 Meter breiten Bürgersteigen eingesäumt sein.

Die Bilder unserer Seiten zeigen die umwälzenden Arbeiten in Echternach, wo ein ganzes Stadtviertel verschwindet und wo enge Gäßchen einer modernen, breiten Verkehrsstraße Platz machen müssen.

Gleichzeitig mit den Arbeiten an der Straße wird der „Kackerbach" kanalisiert werden. Auch die übrilichen Kanalisationsarbeiten werden vorgenommen, die Leitungen für Wasser, Telephon und Elektrizität werden gelegt. Am Rande der Straße werden neue Häuser errichtet, die zum Teil von den Besitzern der abgetragenen Häuser bezogen werden. So ist es ver-ständlich, daß manche erst abschaffen sind.

Um weiteren Überschwemmungsgefahren vorzubeugen, werden Straßen und Häuser um etwa 2 Meter höher angelegt. Die Arbeiten, die vor einigen Wochen in Echternach in Angriff genommen wurden, werden sich noch über Monate hinziehen. Durch sie wird Echternach ein anderes Gesicht erhalten und, was vor allem für ein Touristenstädtchen von größter Wichtigkeit ist, es wird an einen der großen internationalen Verkehrswege angeschlossen werden.

A Kack septembre 1958


A Kack septembre 1958 (maion au milieu Maas Neckel)
16 Juni 1963 Blick auf "Kack", im Vordergrund ser "Sack"
a Bierkes Maison Ch. Kioes (juillet 1956)
a Bierkes (rue de la Montagne) Entrée passage Mokesée

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Im Jahre 1929 entdeckte dann Jos. Peusch, der die Löwen-Apotheke \nerworben hatte und sich aktiv als Sekretär im Vorstand des \nVerschönerungsvereins betätigte, durch Zufall im Garten der Familie \nWagner in Bierkes Reste des Justizkreuzes, die man sichergestellt hatte,\n als das Kreuz zerstört worden war. Voll Begeisterung informierte er \nseine Vorstandskollegen, die ihm den Auftrag gaben, mit der Familie \nWagner Verhandlungen für die Überlassung der Reste zu führen.

Nach wie vor fasziniert und begeistert die Echternacher \nSpringprozession Menschenmassen von nah und fern. Vor der diesjährigen \nProzession am 22.Mai 2018 ist eine historisch-wissenschaftliche \nMonographie zu den Ursprüngen der Springprozession erschienen:

Das Jahr 1948 begann äusserst schlecht. In der Sylvesternacht entfesselten sich die Naturgewalten. Die Mosel schwoll an und überschwemmte unsere Uferortschaften, die noch an Kriegswunden litten. Es kam zu der größten Hochwasserkatastrophe die unser Land seit Beginn des Jahrhunderts erlebt hatte. Auch die Sauergebiete wurden stark betroffen. In dem zerstörten Echternach stand das Wasser hoch in den Straßen.

Die Mönche aus der Benediktinerabtei zogen sich einst im Sommer in \nihre Ferienresidenz im Ort genannt „in den Löschen“ zurück. Heute vor 40 Jahren wurde das Barockgebäude abgerissen.

Obschon er die meiste Zeit nicht in der Stadt wohnte, in der er \naufwuchs, hielt er den Kontakt mit ihr aufrecht. So schrieb er seine elf\n sozial ausgerichteten Theaterstücke in der alten Echternacher Mundart. \nHier wohnte im 20. Jahrhundert Jos Haller. Er war die treibende \nKraft der Echternacher Festspiele für Theater und Musik 1935, \norganisiert von jüdischen Künstlern, die vor den Nazis geflüchtet waren.\n Aus diesen Festspielen entwickelte sich das heutige Festival \nInternational Echternach. Seine Tochter, die Autorin Maria C. Haller (1922-2010), erinnert in ihren Werken an die Zeit, die sie hier verbracht hat.

In Echternach konnten sich die Räte an jenem 10. Apriltage nicht einigen. Man bedenke auch, solch ein gewaltiges Problem in der damaligen Zeit! Und dazu verlangte der Mann, der die Gemeindeväter vor solche Verantwortung zu stellen wagte, auch noch das Ausbeutungsrecht der Anlagen, die zum Teil auf öffentliche Kosten errichtet werden sollten, für nicht weniger als 19 Jahre! Das war nun doch zuviel für die weisen Väter und sie taten, was man auch heute noch in schwierigen Affären tut, sie vertagten die Diskussion und erst recht die Abstimmung um „weitere Informationen" ein-zuholen. Auf der nächsten Sitzung, die nur ein paar Tage später stattfand, kam man auch nicht recht weiter.