Obschon er die meiste Zeit nicht in der Stadt wohnte, in der er aufwuchs, hielt André Duchscher den Kontakt mit ihr aufrecht. So schrieb er seine elf sozial ausgerichteten Theaterstücke in der alten Echternacher Mundart. Hier wohnte im 20. Jahrhundert Jos Haller. Er war die treibende Kraft der Echternacher Festspiele für Theater und Musik 1935, organisiert von jüdischen Künstlern, die vor den Nazis geflüchtet waren. Aus diesen Festspielen entwickelte sich das heutige Festival International Echternach. Seine Tochter, die Autorin Maria C. Haller (1922-2010), erinnert in ihren Werken an die Zeit, die sie hier verbracht hat.
Jetzt fällt das Duchscher-Haus mit all seinen Erinnerungen einem Neubau zum Opfer. Es war zu spät für den schriftlichen Aufruf von Echternacher Bürgern an die Gemeinde, das Haus sofort zu klassieren.
Waren die Politiker sich der Bedeutung dieses Hauses bewusst, das die Ardennenoffensive überlebt hat? Auf Nachfrage hin erklärte Bürgermeister Wengler, dass die erweiterte Liste des schützenswerten Erbes von Echternach noch nicht vom Gemeinderat angenommen wurde und ihm deshalb die juristischen Mittel fehlten, den Abriss zu verhindern.
Schöffe Birgen bedauerte persönlich den Abriss. In den nächsten Tagen soll die besagte Liste in einer Arbeitssitzung des Gemeinderates besprochen werden. Am 7. März 2016 soll der Gemeinderat darüber abstimmen. „So werden solche Dinge in Zukunft nicht mehr vorkommen“, versprach der Bürgermeister Wengler.