Die Privilegien des Ersten Stands

Oder: Warum Pfarrer Wohnungen zu freundschaftlichen Preisen erhalten

auteur: pol schock / extrait du d’Lëtzebuerger Land du 25.10.2019

Auszug … Allerdings bleibt fraglich, wie ernsthaft Bofferding sich tatsächlich in die kommunalen Angelegenheiten einmischen will. Denn der Ettelbrücker Gemeinderat hat das Schreiben getrost ignoriert und den Vorschlag, objektive Kriterien für Gemeindeimmobilen zu erstellen, abgelehnt. Spezifische Kotrollen in Gemeinden will man nicht durchführen, heißt es aus dem Innenministerium, Sanktionen werde es auch nicht geben. Yves Wengler (CSV), Bürgermeister von Echternach, hat zudem zumindest Mixed messages aus dem Innenministerium erhalten. Das Pfarrhaus in der Rue de la Montagne in Echternach steht laut Auffassung des Bürgermeisters im Besitz der Gemeinde, laut Bistum gehört es jedoch der katholischen Kirche. Wengler führt an, dass die Gemeinde das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Gebäude neu errichtet und 2017 für 182 000 Euro renoviert hat. Aber der Bürgermeister ist bereit, das Haus mitsamt Grundstück mittels eines langfristigen Pachtvertrags für einen symbolischen Euro an das Bistum zu übergeben. Das Innenministerium hat sich bei einem Treffen im September mit dieser freundschaftlichen Lösung einverstanden erklärt.

Tatsächlich gibt es wohl wenig Argumente für eine bevorzugte Behandlung der Pfarrer gegenüber anderen Bürgern in der Wohnungsfrage. Sollte sich jemand benachteiligt fühlen und die Angelegenheit vors Bezirksgericht bringen, hätten die Pfarrer wohl das Nachsehen, so die Auffassung gleich mehrerer Juristen.

Und wie sehen die Pfarrer es selbst oder das Bistum? Alle Anfragen des Land bezüglich der Pfarrhäuser blieben von der katholischen Kirche unbeantwortet.

source :www.land.lu


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