Alte Echternacher Redensarten
Dem europäischen Kunst- und Geschichtskenner ist der Name 'Echternach' unabtrennbar verbunden mit der Figur des Hl.VVillibrord, der Buchmalerei und der Springprozession. Daneben genießt Echternach auch weit über unsere Grenzen hinaus den Ruf einer Stadt, die ihre bauliche Substanz, die sakrale wie die profane, in ihren wesentlichen Zügen erhalten konnte. Dessenungeachtet besitzt der Name 'Eechternoach' für den Luxemburger und erst recht für den Einheimischen eine besondere Resonanz, einen ganz eigenen Klang, die der unserer Sprache unkundige Ausländer leicht überhört: der Name steht nämlich für eine an Originalität sowie an Ausdrucks- und Formenreichtum kaum zu übertreffende Mundart. Obgleich der Dialekt - Gott sei Dank! - in vielen Häusern Echternachs fortlebt und mit berechtigtem Stolz gepflegt wird, kann man sich doch des Eindrucks nicht erwehren, daß weite Kreise der Bevölkerung und insbesondere der Jugendlichen (aus welchen Gründen auch immer) die Mundart unseres Städtchens nicht mehr sprechen. Diese Verarmung und Verflachung in der Sprache ist umso schmerzlicher als der 'Eechternoacher' Dialekt schier unerschöpflich ist in bildhaft-anschaulichen Wendungen, spaßigen Sprüchen, launigen Redensarten, eigenwilligen Schöpfungen und anderswo unbekannten Formen. Die Besonderheiten dieser Mundart hat der bestbekannte Echternacher Sprachforscher Isidor Comes in liebevoller und langjähriger Arbeit gesammelt und in einem Lexikon zusammengestellt (Idiomatik der Echternacher Mundart).
Hier seien einige der Sprüche und Sprichwörter, die I.Comes in Echternach zu Ohren kamen, abgedruckt. Der Zeitraum, in dem die einzelnen Redensarten geprägt wurden, dürfte sich wohl kaum in Jahrzehnten messen lassen. Die meisten davon sind heute nicht mehr geläufig, obwohl sie vielen 'Alen Eechternoachern' sicherlich noch vertraut sind. Sie scheinen uns schon allein deswegen wert, in Erinnerung gerufen zu werden, weil sich gerade in ihnen die Persönlichkeit des alten Echternacher Stadtvolkes in vielen Facetten widerspiegelt. Die vielfach von Daseinsnot und Alltagssorgen getragenen Sprüche bezeugen echte Lebensweisheit, gepaart mit tiefer Menschenkenntnis und einer guten Portion Realismus, Frömmigkeit, aber auch Mißtrauen gegenüber der welt-lichen wie der geistlichen Obrigkeit, viel Witz, Ironie und Humor ... Der Leser urteile selbst!
- Besser alles geest (Part. zu'eessen') wie alles gesoot (Schweigen ist Gold).
- D'Gewoanicht, d'Mussen an d'Nutt doun de Mönschen den Zaam oan.
- Wat notzt mer e gölle Galjen, wann ich mich muß droan erhenken?
- Gläiche Ve'ih leekt sich gäier (Gleich und gleich gesellt sich gern)
- Ween an der Welt säi Gleck wöll maachen, dee muß matt de Laiden gräischen a laachen.
- 'T soll aen net juch (jupp) säen, daes 't wir aen iwert de Groaf.
- Ween drenkt, bäi deem et klenkt (Wer trinkt, der muß auch zahlen).
- De'i gout Ritt an de schlamm Geessen kommen ömmer no.
- Besser en Koscht (Stück Brot) am Sak wi en Feder oam Hout.
- Des Weder an anerlaits Kanner (oder Schold) kömmer ae sich net!
- Gezwongen Aed (ein Eid) ass Gott Laed.
- Wu iser Härgott en Kabeel hoat, baucht der Daiwel en Ki'erch (oder: e Wirtsho'us) derneewicht.
- De Glaf micht alles, e gout Eessen awer saat.
- De Glaf micht sillich, an de goude Wäin och.
- Aem Gläwigen lißt aen säien Trust. T Häi'eren an t Honn gewannen hir Brutt ma'm Monn.
- Gestreeng Häieren riichten net laang.
- 'T Häi'ren (die Geistlichen) begroawen och noach kaen an den Himmel.
- D'Glister bestoaden an, ma kaemols o'us.
- Hondsnoasen a Maederchesknesien säi kal.
- En Fra, en Honn, an en Nösserbâm, wat der de'i mih kloapt, wat gee' se mih zahm.
- Gekaimt ass hallef geschafft!
- T Le'ift ass gruß: se feelt so gout op e Ke'idreck wi op en Rus (Rose).
- 'T Méener sollen voan allem z'eesse kre'en, mä si bro'uchen net voan allem ze wössen!
- Voan de Pä'eden bläift m'r hannen, a voan de Médereher vir ewech (da gesche'it aem näist, an de Médereher och net!).
- Wan e Médchen wat en Knètzel ass, op em Kupp Dalre staet, ass et grad su gruß wi dat allerstolzt! (Geld macht Leute).
(Orthographie nach Isi Comes)
Auteur: R.S
source: LES AMIS DU VIEIL ECHTERNACH N.8 - 1980

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Abtei Echternach, Prälatenflügel, heute Lyceum
Gar vielfältig sind die Auffassungen über dieses geistig-religiöse Schauspiel, das sich alljährlich am Pfingstdienstag in den Strassen der alten Abteistadt Echternach abwickelt. Jene, deren Seele noch geistigen Werten zugänglich geblieben ist, erkennen in der Springprozession eine „Manifestation des Glaubens, einen tiefernsten Bussgang". Der Wissenschaftler sieht in ihr einen der „seltsamsten Gebräuche, die sich aus heidnischer Zeit in die christlichen Überlieferungen hinübergerettet haben". Viele Zeitgenossen haben jedoch für religiöses Brauchtum kaum noch Verständnis und finden für dieses christliche Tanz-Drama höchstens ein spöttelndes Lächeln.
Wie uns aus Schöffenratskreisen berichtet wurde, soll jetzt die unerwünschte Metallkonstruktion vor dem Eisenwaren-Geschäft Rollmann\n aufgestellt werden, wo schon vor 5 Jahren ein Auftrag (Budget €36.000) \nan den Echternacher Künstler Mich Schilz ein Auftrag vergeben wurde für \neinen Hämelmaus-Brunnen, der nie errichtet wurde.
700-Jahrfeier des Echternacher Freiheitsbriefes 1236-1936
Culture
Wenn wir uns heute in unsern Städten die vielen, meist bunten Plakate ansehen, die für kurze Zeit an runden Betonsäulen aufgeklebt werden, so denken wir kaum daran, daß diese Art «Anschlagtafel» noch nicht so lange in Luxemburg besteht. Früher wurden die Mitteilungen der Behörden meist an den Stadttoren angeschlagen. Später setzte sich die Praxis durch, große schwarze Holztafeln für diesen Zweck aufzustellen. Diese Holztafeln gab es auch noch im Jahre 1942 in Luxemburg, und die deutschen Besatzer hatten keine Mühe, die Flächen mit den verschiedensten Mitteilungen zu bekleben. Doch immer wieder kam es vor, daß Plakate, besonders jene der VDB, von den Anschlagtafeln abgerissen wurden. Das mißfiel der deutschen Verwaltung in Luxemburg und am 12. September 1940 verordnete Gustav Simon, der sich als Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg niedergeschlagen hatte, daß derjenige «der öffentlich angeschlagene Bekanntmachungen des Chefs der Zivilverwaltung, der von ihm eingesetzten oder sonstigen Dienststellen oder der Volksdeutschen Bewegung abreißt, oder sonst irgendwie beschädigt, mit Gefängnis oder Geldstrafe bestraft werde». Doch trotz aller Drohungen ließen die Luxemburger sich kaum von ihrem Vorhaben abhalten und entfernten, beschmierten oder überklebten die unzähligen Mitteilungen und Verordnungen, mit denen die deutsche Verwaltung sie überschüttete. Aber vielleicht war das auch die Ursache, weshalb Gauleiter Simon ab Mitte des Jahres 1941 in allen Stadtvierteln, auf Plätzen und an Strassenkreuzungen Plakat- oder Anschlagsäulen aus Beton, auch Litfaßsäulen genannt, aufstellen ließ. An freistehenden Anschlagsäulen, so glaubte man wenigstens in den deutschen Amtsstuben, sei es schwieriger Plakate abzureißen als an den Anschlagtafeln. So wurden nach und nach in Luxemburg die Litfaßsäulen aufgestellt. Die aufeinandergesetzten Betonringe konnten eine Höhe von 2,50 bis 3,60 Meter erreichen. Der Umfang betrug zwischen 3,20 und 3,60 Meter.
Die Zahl unserer Luxemburger Meister auf dem Gebiet der Porzellanmalerei und Keramik ist nicht eben gross; umso stolzer können wir auf die sein, welche, wie der Echternacher Porzellanmaler und Keramiker Anton Jans, sich einen ehrenvollen Namen gemacht haben im Inland sowohl wie im Ausland. Anton Jans wurde geboren zu Echternach am 28. Januar 1868 als Sohn des aus dem Hötel du Cheval blanc (später Hötel Universel) stammenden Landwirtes und Fuhrmannes Michel Jans, geboren zu Echternach am 27. 12. 1834.
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Obschon er die meiste Zeit nicht in der Stadt wohnte, in der er \naufwuchs, hielt er den Kontakt mit ihr aufrecht. So schrieb er seine elf\n sozial ausgerichteten Theaterstücke in der alten Echternacher Mundart. \nHier wohnte im 20. Jahrhundert Jos Haller. Er war die treibende \nKraft der Echternacher Festspiele für Theater und Musik 1935, \norganisiert von jüdischen Künstlern, die vor den Nazis geflüchtet waren.\n Aus diesen Festspielen entwickelte sich das heutige Festival \nInternational Echternach. Seine Tochter, die Autorin Maria C. Haller (1922-2010), erinnert in ihren Werken an die Zeit, die sie hier verbracht hat.
In Echternach konnten sich die Räte an jenem 10. Apriltage nicht einigen. Man bedenke auch, solch ein gewaltiges Problem in der damaligen Zeit! Und dazu verlangte der Mann, der die Gemeindeväter vor solche Verantwortung zu stellen wagte, auch noch das Ausbeutungsrecht der Anlagen, die zum Teil auf öffentliche Kosten errichtet werden sollten, für nicht weniger als 19 Jahre! Das war nun doch zuviel für die weisen Väter und sie taten, was man auch heute noch in schwierigen Affären tut, sie vertagten die Diskussion und erst recht die Abstimmung um „weitere Informationen" ein-zuholen. Auf der nächsten Sitzung, die nur ein paar Tage später stattfand, kam man auch nicht recht weiter.