Die Hochwasser der Sauer – im Osten nichts Neues!

Seit Jahrhunderten überflutete die Sauer Teile Echternachs, zu sehen an etlichen gusseiseren Platten mit der Inschrift -CRUE-, siehe Stand der Sauer beim Pavillon 16.Januar 1918 …

Seit Jahrhunderten überflutete die Sauer Teile Echternachs, zu sehen an etlichen gusseiseren Platten mit der Inschrift –CRUE-, siehe Stand der Sauer beim Pavillon 16.Januar 1918.

Dessen Süd-Tiroler Architekt wusste es, er erbaute die Benediktiner-Abtei neu Anfang der 18ten Jahrhundert unter Berücksichtigung der Hochwasser-Pegels, seither wurden teilweise mehrmals die Fundamente umspült, die Abtei blieb seit 300 Jahren trocken ! 16. Juli 2021: aktuelle Schäden im Keller der Abtei, leider gingen unter anderem tausende Bücher in der neuen Bibliothek und neue Klassensäle resp. Steuergelder baden.

Rue des Redoutes – Echternach (15.07.2021)
Rue du Pont – Echternach (15.07.2021)
Rue du Pont, a Kack – Echternach (15.07.2021) photo: DroneVault

Eine Vorwarnung an die Bürger am 15. Juli gab es leider nicht in Echternach, ausser einer Bemerkung des Bürgermeisters: « Echternach muss evakuiert werden« , was zu verwirrender Panik führte und nicht hilfreich war. Eine klare Warnung und Mitteilung in den betreffenden Strassen fehlte, obwohl schon am 14. Juli die CGDIS ein bevorstehendes Jahrhunderthochwasser den Gemeindeoberen mitgeteilt hatte. Noch vor 60 Jahren fuhr ein Gemeindebeamter (Ausriffer) mit Fahrrad und Glocke durch die betroffenen Strassen und verkündete wichtige und dringende Mitteilungen der Gemeinde, später ersetzt durch Sirenen, die niemand mehr hört/hören will oder deuten kann. Am 15. Juli hätte ein Polizeiwagen mit « Megaphon » genügt, um in den gefährdeten Strassen die Bürger rechtzeitig vorzuwarnen, wobei auch seit Dezember 1993 bekannt ist, dass das Oeffnen der Schleusen vom Stausee Esch-Sauer den Sauerpegel erheblich steigen lässt; ein vorzeitges Ablassen von Wasser des Stausses seitens des Wasserwirtschaftsamt hätte unserer Stadt erheblich weniger Schäden zugeführt, wie unter anderm: das Schwimmbad, die Sportshalle, die Baustellen der neuen Primärschule, der neuen Sportshalle des Echternacher Lyceums usw.

Baustelle Primär-Schule Echternach (photo: Pierre Weber)

Falscher Standort seit 7 Jahrzehnten, 1963 Primärschule ursprünglich geplant in den Oachtergoarden/Breil unter Bürgermeister Josy Relles. Damals gegen diesen vernünftigen Vorschlag:

  • Jean Pastoret, « Der Standort der Schule liegt zu weit weg von der Basilika wegen Kommunions-Unterrichts« ,
  • Robert Schaffner, der « seine Stahlkonstruktion » lieber neben dem alten Bahnhofviertel sieht, später dann gebaut und geliefert von Würth & Barbelé und Konsorten.

Die lange Liste der Echternacher Fehlentscheidungen

Ab 1969: Geplante Umgehungstrassen von Echternach NICHT ausgeführt: Trasse Diekirch-Echternach und Trasse Echternach Richtung Luxembourg. Die Stadt hatte bis dato 3 Minister (Schaffner, Schlechter, Boden) sowie verschiedene Abgeordnete
in das Parlament gewählt: alle versagten.
1991: Kulturzentrum und Musikschule in der Innenstadt werden OHNE zusätzliche Parkplätze gebaut. Nach 10-jähriger Bauzeit
wird die Baustelle schlussendlich mit den 4-fachen, bei der Planung kalkulierten Kosten, fertiggestellt.

2014: Erneute Fehlentscheidung: Neue Primärschule wird wieder im Ueberschwemmungsgebiet geplant. Am 17.Juli 2021 steht der Rohbau unter Wasser, ganze 15 cm fehlen und die zukünftigen Klassensäle wären überflutet! Plannungsfehler: zu kurze Pfeiler, höhere Pfeiler und eventuell flutbarer Parkplätz unter der neu zu erbauenden Schule wären angebracht gewesen.

Fehlen von Kompetenz der gewählten Bürgervertreter in der Echternacher Gemeinde: Wo bleibt der gesunde Menschenverstand? Wo bleibt die Bürgerbeteiligung? Gemeindekommissionnen arbeiten leider umsonst, weil Ihre Vorschläge nicht wahrgenommen werden. Die Verantwortung der politischen Gemeindeführung wird auf teure Experten abgewälzt laut deren Vorschlag z.B. die neue Heizungsanlage des lokalen Fussballvereins unter die Erde verlegt wird und prompt in den allerseits bekannten Wiesen bei starken Regengüssen überschwemmt wird. Ein Geschäftszentrum im Ausgang von Echternach 2015 wird eröffnet, (OHNE die erforderlichen Genehmigungen des Ministère de l’Environnement), die Kellerräume der Mieter wurden 2019 bei anhaltendem Regen überschwemmt, sodass ein Fitness-Studio komplett renoviert werden musste.

Wer stellt die Abzocker-Mentalität in Frage, wenn Reclygingfirmen mit sogenannten Hochwasserzuschlägen (250€), manche Heizungsfirmen Erdölheizungen nicht reparieren wollen, sondern nur noch neue, teure Installation anbieten und aus dem Nichtwissen und Not der Bürger Zusatzprofit machen wollen.

  • Im nahen Ausland verbietet ein Gesetz Ölheizungen in Hochwassergebieten: Neue Ölheizungen in Hochwassergebieten sind ab dem Frühjahr 2018 in Deutschland teilweise verboten. Das geht aus dem zweiten Gesetz zum Schutz vor Überschwemmungen hervor, das der Bundestag verabschiedet hat.

Wie steht es mit der Fertigstellung der Erdgas-Anschlüsse in Echternach, im Besonderen im potentiellen Ueberschwemmungsgebiet, um das Problem mit auslaufenden Heizöltanks zu lösen?

Es scheinen wohl andere Prioritäten zu geben wie z.B. das Projekt Neubaugebiet « Oochtergaarden » wird durchgeboxt, teilweise unter anderem wegen eigener Interessen eines damaligen Gemeinderatsmitglieds (6 Bauplätze) oder eines neuen, kaum verständlichen und unsinnigen « Parkraumkonzeptes« , um noch die letzten verbleibenden Kunden aus der Innenstadt zu vertreiben. Die Echternacher Einwohner müssen ab jetzt in fast der ganzen Stadt via Vignette Résidentielle zahlen. Für Lieferwagen keine Alternative in Aussicht, parken nur mit Genehmigung der Gemeinde oder verlassen Sie bitte die Innenstadt, sofort!

  • Kein Zucker – nur die Peitsche!

    ¿Echternach, ADIOS? (soen ech emol)
A Kack by Night – Echternach July 15, 2021 @21:07 by DroneVault

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